Austrian-born, NYC-based saxophonist Edith Lettner has created a stunningly original new recording. Everything—writing, soloing, rhythms, textures, interplay within the band—feels organic, coming at the listener in a way that doesn’t so much announce itself as quietly enters one’s consciousness. The first thing one notices on opener “Schönberg Blues” is the robust sound of Lettner’s saxophone. She is on alto here and the tune and title suggest atonality as well as deeply soulful essence. The rhythm players deftly complement Lettner’s wail and soon pianist Gerhard Franz Buchegger (the tune’s composer) plays a swift, commanding solo before he and Lettner trade fours, leading into a quickfire ending. Buchegger also contributed the rag-like “Who’s That From”, which changes to a more straightahead feel in its bridge.

Lettner is revelatory on her soprano, exploring the instrument’s humor and light grace yet also its authoritative seriousness. Another thing this album wears, not on its sleeve but in the innermost recesses of every note, is cultural diversity. The sinuous line of the leader’s “Q-Train” suggests an Eastern sensibility, hint of minimalism in its repeating second section, a hypnotic dance and, finally, the motion of the title vehicle while bassist Gerhard Graml’s “LAX” has a compelling pulse spurred by the composer and a rich mix of instruments.

Lettner’s tunes are rich in motion, change and surprise. “Lost” rings from her soprano and is both
accessible and challenging. The album closes with an extended live performance, Treibholz/Driftwood”, on which Lettner plays both duduk, an Armenian double-reed instrument, and alto. Surrounding her is an astonishing blend of ensemble and individual prowess, emotional gravitas as well as tenderness.
The mix absolutely defines how Edith Lettner makes music.

Donald Elfman – New York City Jazz Record, 09/2018

Edith Lettner’s Freemotion Taking Off

When it comes to incorporating various ethno-musics – particularly those culled from the African and Middle Eastern diasporas, respectively – then recontexualizing them through the lens of modern jazz and asserting a definitive voice, Edith Lettner has few peers.

The Austrian alto and soprano saxophonist accomplishes the lofty artistic pursuit with graceful ingenuity, as she fronts her longstanding combo, Freemotion. She wields a grainy, vigorous tone on saxophones, and often favors searing melodies that brim with braying and growling dissonance. And while the compositions on Taking Off undoubtedly tilt toward the avant-garde, the music still can swing hard.

It’s on Lettner’s “Treibholz/Driftwood,” the disc’s final cut, however, that it seems as if all of the band’s powers coalesce. Recorded live in Vienna during 2016, the episodic composition features Lettner play­ing the duduk (an Armenian double-reed instrument) and alto, as the rhythmic pulse continuously morphs while the ensemble crafts alluring melodicism, virtuosic showmanship and surging emotional warmth.

Taklng Off: Schonberg Blues; Q.Train; LAX; Lost; DoktorGupta; Passage; Blue ‘N’Purple; Alert; Who’s That From; Treibholz/Driftwood.(73:01)
Personnel: EdithLettner.alto saxophone.soprano saxophone.duduk: Gerhard Franz Buchegger, piano.keyboard; GerhardGram!.bass,electric bass; Stephan Brodsky.drums.percussion.

John Murph – Downbeat Magazine, 07/2018

Edith Lettner´s Freemotion

Die geborene Linzerin zirkuliert als passionierte Kosmopolitin u.a. zwischen Wien, New York, Afrika und weiß Gott, wo noch. Und alles mit ihren Saxophonen, um von anderen zu lernen, mit MusikerInnen zu jammen, in Studios aufzunehmen und ihre spannende Reise durch den musikalischen und bildnerischen Kosmos zu prolongieren. So klingt auch die Musik der ebenso begabten Malerin: Contemporary Jazz mit massiven Bauteilen an Weltmusik diverser Provenienz.

Bei manchen Nummern (z.B. „Lost“) merkt und hört man, welch tiefen Bezug Frau Lettner zur afrikanischen Kultur in sich hat und auch pflegt. 2 Musiker ihres Quartetts stellen auch eigene Kompositionen zur Verfügung: Gerhard Franz Buchegger (p, kb) und Gerhard Graml (b); der Drummer, Stephan Brodsky, sorgt wachsam für die richtige Time, was gar nicht so einfach sein dürfte. Die 11 Tracks behaften komplexe Strukturen mit immer wieder verwundernden Überraschungen.

Die Schlussnummer des Albums, „Driftwood“, wurde live im Radiokulturhaus Wien mitgeschnitten und regt den Gusto an, Freemotion bei einem Konzert zu erleben.
ewei – Concerto, 06/2018

05/2018

Edith lettner präsentiert am 16.5. im ORF-RadioKulturhaus in Wien ihre neue CD “Takin’ Off”. Die Saxophonistin und Komponistin hat das Album mit ihrer 2005 gegründeten Formation Freemotion aufgenommen. Sie kommentiert: „Freemotion ist ein musikalisches Spielfeld für Ideen ohne stilistische Begrenzungen – für Kompositionen der’Bandmitglieder, die viel Freiraum für lmprovisation und dynamisches Zusammenspiel eröffnen. So entsteht sehr abwechslungsreicher, melodiöser Jazz, der ein breites Spektrum an Emotionen durchläuft und die Freude am Klang und Rhythmus widerspiegelt. Atonale Melodieketten stehen gleichwertig neben harmonischen Klängen.” Teilweise sind die Stücke von afrikanischer Musik, Minimal Musik oder HipHop inspiriert. Info: www.edith-lettner.net

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06/2018

Edith Lettner’s Freemotion Taking Off

Die österreichische Saxophonistin Edith Lettner ist schon recht lange in der Jazz-Szene aktiv. Eigentlich hatte sie als Malerin begonnen, sich einen Namen zu machen. Aufgrund ihrer Jazz-Begeisterung kaufte sie 1988 ein Altsaxophon und erreichte ganz schnell die notwendige Kompetenz, um als Berufsmusikerin auftreten zu können. Ihr wichtigster Lehrmeister war Leo Wright, später auch Oscar Noriega. Später kamen noch das Sopransaxophon sowie das Duduk, ein armenisches Blasinstrument, hinzu. 2005 schließlich kam es zur Gründung ihrer eigenen Band mit dem Namen „freemotion“, aber erst jetzt, 2017, kam es zur Einspielung der ersten CD dieser Formation, der immer noch wie bei der Gründung Gerhard Graml am Bass und Stephan Brodsky an den Drums angehören. Zuvor, im Jahre 2010, hatte Lettner eine CD mit der Gruppe „African Jazz Spirit“ aufgenommen, worin sich ihr großes Interesse, ja ihre Liebe, zur afrikanischen Musik manifestierte. Ihr sehr weiter musikalischer Horizont ist auch auf der vorliegenden CD deutlich hörbar. „Taking Off“ ist eine ideale Kombination von Jazz und Weltmusik. Edith Lettner sieht sich als verbindendes Element zwischen den Kulturen, aber auch zwischen bildender Kunst, Musik und Tanz. Sie sieht sich als Weltbürgerin jenseits aller nationalen und kulturellen Grenzen. „Ich versuche, immer eine Geschichte zu erzählen und Emotionen anzusprechen, egal ob ich improvisiere, komponiere oder eine vorgegebene Melodie spiele“, so erklärt sie ihre Intentionen. Die Musiker ihres Quartetts, zu dem noch neben den Erwähnten der Pianist Gerhard Franz Buchegger zu nennen ist, teilen sich die Kompositionen, die alle die Weltläufigkeit der Gruppe widerspiegeln. Diese Debüt-CD von „freemotion“ stellt ein imposantes, ein gelungenes und richtungsweisendes Werk dar.

Teddy Doering – Jazzpodium, 6/18

Ohren auf Saxofonistas

Zart, satt und matt schwingt das Rohrblatt

1970er-Jahren hatte die Britin Barbara Thompson Ikonenstatus inne: Sie war die Frau mit dem Sax. Danach haben Musikerinnen wie Candy Dulfer, Matana Roberts, Lisa Simpson et al. dafür gesorgt, dass Saxofonistinnen kein so außergewöhnlicher Anblick mehr sind. Hierzulande halten Viola Falb und Edith Lettner das Sax hoch. Letztere hat mit dem Quartett Edith Lettner´s Freemotion soeben ihr jüngstes Album herausgebracht. Der energetische Output wird dem Titel “Taking Off” (Artdialogue) gerecht, zugleich verfügt die Band über hinreichend Bodenhaftung, um nicht völlig “abzuheben”. Das Spektrum reicht von augenzwinkernd nostalgischem Swing bis zu eingängig funkigem Groove, wobei die Spielzeit von 73 Minuten bei allem Abwechslungsreichtum etwas gar üppig bemessen ist.”

The Berlin Concert (Intakt), das im November 2017 mitgeschnitten wurde, dauert auf CD 50 Minuten. Gemeinsam mit Christopher Tordini (b) und Tyshawn Sorey (dr) fällt die aus Polen gebürtige und mit dem Albert-Mangelsdorff-Preis ausgezeichnete Altsaxofonistin Angelika Niescier hier auf dem Opener “Kundry” gleich mit der Tür ins Haus, ehe das Stück nach fünf Minuten in introvertiertere Gefilde gelenkt wird. Insgesamt aber dominiert eine dem Free Jazz der Sixties verpflichtete, hochexpressive Dynamik kollektiver, prozessualer Improvisation

Ein echtes Kontrastprogramm liefert “Close Up” (Cleanfeed), für das die portugiesische Sängerin Sara Serpa die Deutsche Ingrid Laubrock und den US-Cellisten Erik Friedlander engagiert hat. Laubrock könnte auch anders, darf ihr Tenor-bzw. Sopransax aber nur sehr kontrolliert beatmen, so wie sich ja auch Serpa nicht viel Text oder Emotion zugesteht, auf diesem sprödreduktionistischen Album, das klingt, als wäre es auf Millimeterpapier entworfen

Edith Lettner’s Freemotion live: am 16.5. um 20 Uhr im Radiokulturcafé

Klaus Nüchtern
Feuilleton aus FALTER 19/18 vom 09/05/2018

Ein Jazzalbum voller spannender Momente, das stilvoll zu unterhalten weiß: Die Saxofonistin EDITH LETTNER zeigt sich auf dem neuen Album „Taking off“ (artdialouge) ihres Bandprojekts FREEMOTION einmal mehr in beeindruckender Form.

Edith Lettner ist bekanntermaßen eine Musikern, deren stilistisches Betätigungsfeld sich nicht unbedingt in einen engen Rahmen fassen lässt. Die in Linz geborene Saxofonistin und Komponistin ist bekannt dafür, dass sie es mit dem klassischen Jazzbegriff nicht allzu eng sieht und eigentlich in all ihren verschiedenen Projekten die Verbindung zu anderen Musikformen und -traditionen sucht. Mal ist es die Klangwelt der afrikanischen Musik, in die sie eintaucht, dann wieder verknüpft sie ihren Sound mit jenem des Mittleren Ostens. Auch die Improvisation ist für sie kein unbekanntes Gebiet.
In diesem Sinne zeigt sich auch ihr neues Album als ein kunterbunter und leidenschaftlich vorgetragener Stilmix aus dem allerlei Verschiedenem. Gemeinsam mit ihren kongenialen und mitkomponierenden Kollegen Gerhard Franz Buchegger (Piano), Gerhard Graml (Bass) und Stephan Brodsky (Schlagzeug) zelebriert Edith Lettner die musikalische Ungebundenheit in all ihren Facetten. Der Jazz, den das Quartett zu Gehör bringt, zeigt sich als ein gelungener Bogen vom klassischen hin zum modernen Ansatz mit vielen Ausfransungen hin auch zu anderen Spielformen.

Besonders beeindruckend ist die Leichtfüßigkeit, mit der sich Edith Lettner und ihre Band durch ihre Nummern spielen. Der Musik des Vierergespanns ist eine wunderbar leichte Note inne, die den durchaus herausfordernden Kompositionen jede Sperrigkeit nimmt und für eine gewisse Gefälligkeit sorgt. Die Nummern fließen richtiggehend, flotte, beschwingte und smoothe Passagen wechseln sich in verspielter Weise mit gediegenen, ruhigen und einfühlsamen, geradlinige Teile treffen auf rhythmisch komplexere, melodiereiche Formen verweben sich mit experimentelleren zu vielschichtigen musikalischen Strängen, die ungemein viel Stimmung und Sogkraft entwickeln.

Die Musik, mit der Edith Lettner und ihre Band Freemotion auf „Taking Off“ auffahren, ist eine, die viel Freude macht und bestens zu unterhalten weiß. Das Album unterstreicht, warum die Alt- und Sopransaxofonistin zu den interessantesten Vertreterinnen der heimischen Jazzszene zählt. Ihr gelingt es immer wieder, ihre Musik zu etwas Lebendigen werden zu lassen, zu etwas Klingendem, das einen in den Bann zieht.

Michael Ternai – MICA, 24/04/2018

Edith Lettner, Edith Lettner’s Freemotion CD-Taking Off

“Edith Lettner’s music is worthy of a smoke-filled room lost to another age. The saxophonist has been casting her vision of creative music throughout Europe and during frequent, regular stays in New York City for years, tangling horns with some of the best improvisers on both continents, always proving herself as utterly unique, thoroughly gifted. Lettner’s strange and beautiful alto and soprano saxophones offer a vibrato that speaks to jazz of the 1920s and early 30s over a language strictly post-1960. Herein, Bechet swirls through Trane and Dolphy, doubles back to Yellow Nunez, Johnny Dodds and Pee Wee Russell, and then cries and barks like Ornette, moody, drifting, swinging, funky odd-time signatures, sometimes all in one piece. The effect is haunting. And Lettner’s use of modal works stream from her roots in Austria, ancient Germanic motifs concurrently lamentative and joyous”.

John Pietaro – New York, 11/2017

EDITH LETTNER’S FREEMOTION
taking off

Edith Lettner (as, ss, duduk), Gerhard Franz Buchegger (p, keyb), Gerhard Graml (b), Stephan Brodsky (dr)

Seit der ersten CD der von Edith Lettner gegründeten Gruppe Freemotion aus 2007, moving offroad, damals noch mit der Pianistin Julia Siedl, sind Jahre musikalischer Weiterentwicklung, Ausprägung und Ausweitung vergangen, in denen sie immer wieder in New York war und mit namhaften Musikern erfolgreich tätig sein konnte, z.B. mit Warren Smith, Leopold F. Fleming, Donald Smith, Alex Blake u.v.m. Weiters beschäftigte sie sich auch eingehend mit afrikanischer Musik. Heute ist Edith Lettner zu einer der wohl profundesten und profiliertesten ihres Fachs gereift. Das musikalische Konzept von ihr und ihrer Gruppe besteht, abweichend vom herkömmlichen Straigth-ahead-Jazz, deutlich und ausdrucksstark in der Freiheit der Kompositionen. Wichtiger Ausgangspunkt ist je eine von den Mitgliedern mitgebrachte Komposition, in welcher auch die zahlreichen Rhythmen und Groovewechsel festgelegt sind. Über diese Stücke wird improvisiert. Wichtig dabei sind neben dem Intellekt auch Emotion und Wärme, im Gegensatz zum modernen traditionellen Jazz, der sich im wesentlichen cool darstellt. Es handelt sich sohin um gemeinsame Kreativität mit Dynamik und Komplexität der Kompositionen, wobei die einzelnen Instrumente durchaus eigenständig und unabhängig voneinander mit wechselnden Führungen erscheinen. Schließlich ergibt dies aber doch eine Universalunion. All dies sind Qualitäten der Gruppeneinheit Freemotion, deren improvisierte Erzählungen anmuten, als seien sie komplett ausnotierte Musik.

Karl-FreiStil, 09/2018

“’Our jazz compositions are influenced by a pretty eclectic range of music.’

And so it is with moods and textures that vary from swing to African tinged melodies, Africa being a place Lettner has spent much time in.The composer duties are shared with Lettner who contributed5 compositions:Alert, Lost in the Hard Head Area, Passage, Q- train andTreibholz (“Driftwood”). There are 3 by Graml:Blue `N`Purple, Doktor GuptaandLAXand 2 by Buchegger:Schwanberg Blues and Who´s That From?As Lettner states “I invited the other members to bring insome of their own compositions.”

The CD has an appropriate title: Taking Off. And that’s exactly what this trio does from the first note onward with well integrated ensemble and solo work, Lettner’s horn always fronting the group though she never imposes her willpon the other players, giving them equal time to solo.

The music is compact and right there. Filled with so many moods and colors. Comping, swinging, juxtaposing ideas, sounds, feelings. Music you can dance to or shift uneasily about while trying to figure out what groove the artists are in.

Lettner has this unique, trippy inside revelation of sound energies. Bright. Happy yet suddenly filled with dark auras and restraint and the other members follow suit with perfect (h)earing and harmonies. She has a tight full melodic sound/tone – not crushed yet residing somewhere inside the gravitational pull while hovering just above the atmosphere. Clarity and density. Melody versus the underlying, at times non-linearity of what is the logical, oft times omitted foundation of music. Jazz as innovator. As progressive historian whose architecture comes in all forms. The foundation for the intermingling of all musical languages, be it African, European, American or that which has not yet been found and/or named.
With this CD Lettner and company bring disparate genres of Jazz together, providing evidence for the proven and yet to be proven. Here we are steeped in daring yet practical decisions. The artist alone with his or her river to cross and the artist who jumps right in. Lettner and the others are not afraid to take the leap. Listen. Challenge yourself. Absorb. Then take that leap with them.

StayAlert,
if you find yourself Lost in the Hard Head Area,
take the Passage that theQ-trainleads you to
andjust don’t drift about like Driftwood
the sky isBlue `N`Purpletoday
so don’t be LAX
Doktor Gupta just might lead you
to where the Schwanberg Bluesare
and Who´s That From?
from FREEMOTION
of course!

steve dalachinsky – Berlin September 2017 (music reviewer, poet and man-about town in the New York jazz and contemporary music scene)

“Beyond her obvious virtuosity, talent, and technical skills, there is that intangible grail sought by all musicians – that ‘certain something’ – and Lettner has it, and she has it in spades”.

F. O’Niel – Vienna 2017 – freelance journalist & reviewer English language press in Europe

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