Press Reviews of Travel Diaries

EDITH LETTNER & BEATE REIERMANN – „Travel Diaries“
14. Juni 2021
Die Saxofonistin EDITH LETTNER und die Gitarristin BEATE REIERMANN begeben sich auf ihrem Album „Travel Diaries“ (Preiser Records) auf eine aufregende musikalische Reise rund um die Welt.
Mit Beate Reiermann und Edith Lettner treffen zwei Musikerinnen aufeinander, die viel in der Welt umhergekommen sind und Mitbegründerinnen bzw. Teil zahlreicher internationaler Musik Projekte waren. Sie haben musikalisch also einiges an Erfahrung sammeln können und haben sich von verschiedenen Traditionen prägen lassen. Das Interessante an dieser Konstellation ist, dass die Wege – im musikalischen Sinne – der beiden vollkommen unterschiedlich verliefen und so gesehen in diesem 2015 gegründeten Duo viel Verschiedenes zueinanderfindet und sich vereint. Beate Reiermann verbrachte unter anderem ein Jahr in Venezuela und pendelt seitdem regelmäßig Südamerika und Spanien, wo sie auch ein Flamenco- Studium absolviert hat. Edith Lettner wiederum besuchte in der Vergangenheit öfters Afrika und Armenien und reist seit einigen Jahren zwischen Wien, New York und Westkanada, von wo sie musikalisch immer etwas anderes mitnimmt.

EINE FARBENFROHE MUSIKALISCHE REISE
Bei solchen Vorzeichen kann man von einem Album der beiden Instrumentalistinnen also einiges erwarten. Und man wird auch nicht enttäuscht. Was die beiden auf „Travel Diaries“ abliefern, ist genau das, was der Titel schon ankündigt. Eine farbenfrohe musikalische Reise rund um die Welt und damit quer durch die unterschliedlichsten Musiktraditionen in der Spielart des Jazz. Beate Reiermann und Edith Lettner machen auf ihrem Album – zum Teil begleitet von der Schlagzeugerin Maria Petrova – Halt in den unterschiedlichsten Ländern. In den Stücken klingen immer wieder Elemente aus der afrikanischen, lateinamerikanischen und spanischen Musik sowie Klänge und Rhythmen aus dem Nahen Osten, Anatolien und Kaukasus durch, die im Kontext des Jazz ihr ganz eigenes Leben entwickeln. Den Beteiligten gelingt es zudem auf wirklich eindrucksvolle Art, ihre Musik mit viel Stimmung aufzuladen und sie in spannungsgeladene Bögen zu übersetzen, die ihre Geschichten auf wunderbar abwechslungsreiche Weise erzählen.
„Travel Diaries“ ist ein Album der musikalischen Vielfalt, auf welchem man genauso Groove und Verspieltheit bekommt, wie auch eine Menge Gefühl. Es macht einfach Freude, sich durch die einzelnen Nummern zu hören, wissen diese doch immer wieder andere Akzente zu setzen. Beate Reiermann und Edith Lettner zeigen sich als perfekt eingespieltes Duo, das in jedem Moment den richtigen Ton trifft und Musik zu einem echten Erlebnis werden lässt.
Michael Ternai

Travel Diaries ■ Edith Lettner und Beate Reiermann sind begabte Jazzmusikerinnen, die Lust aufs Leben haben und bei weltweiten Reisen ihre Frau stellen, dabei mit offenem Geist die Musik, Musiker und nicht zuletzt sich selbst kennen lernen.

Von BLONDPRODUCTION „Funky“ Renate Danninger

Diese Reisen bilden die Basis für ihr Programm „Travel Diaries“.

In dem die wunderschönen Kompositionen von Edith – als Afrika-Kennerin pendelt sie zur Zeit zwischen Wien, New York und Westkanada – und Beate – sie zieht’s hauptsächlich nach Südamerika und Spanien – quasi die Horizont erweiternden Tagebucheinträge sind.

Edith Lettner, schon seit vielen Jahren als Meisterin an Alt- und Sopransaxofon bekannt, spielt auch das (bei uns eher unbekannte) Duduk (eine Art Flöte), das aus Armenien stammt. Beate Reiermann glänzt an der Gitarre, wo sie ihre Flamenco-Einflüsse gekonnt ausleben kann.

Eigenkompositionen beflügeln die Fantasie

Die Darbietungen der beiden Musikerinnen sind lebendig erzählte Geschichten und wohl die schönste Art von Völkerverbindung. Da hat ein Edelstein zum anderen gefunden, das Duo harmoniert und ergänzt sich perfekt, bilden ein großes musikalisches Ganzes und funkeln vielfarbig um die Wette. Aber die Covid-19 Pandemie hat ihrer Reiselust vorübergehend ein Ende gesetzt und so finden sie Zeit, an einer neuen CD zu arbeiten und auf einen Besuch im Wohnzimmer im Casino auf der Linzer Straße in Wien vorbei zu kommen. Leider hat die Verwirrung um eine angekündigte Corona-Verordnung (kommt sie? Wann kommt sie? Was sagt sie? …) Verunsicherung beim Publikum ausgelöst und die Besucheranzahl ist überschaubar – und damit mehr als infektionssicher.

„Cadiz“ von Beate zeigt sich im Sinne des Flamencos beschwingt an den Saiten, wird vom Saxofon geerdet und die fröhliche Melodie nistet sich ins Ohr. Aus Ediths Feder stammt „Speechless“ mit einer kraftvollen Grundmelodie und zusätzlich werden von der Lettner (ganz und gar nicht sprachlos) die lustigsten Töne aus dem Sax geholt, wobei sie sich wie eine indische Schlange aus dem Korb windet. „Walk With Me“ (Beate Reiermann) kommt im ungewöhnlichen 11/8 Takt entgegen und Edith legt einladend Boden zum (Urlaubs)träumen. „Offline“ wurde von Edith in Kanada geschrieben, wo sie vom Shut-down erwischt wurde, und sie klatscht den Rhythmus, währen sich Beate gefühlvoll in den Saiten verliert und leise, selbst vergessen, in gewisser Benson-Manier, dazu singt – ein Zuckerl für Jazzfans! Edith hat sich auch mit armenischer Musik beschäftigt (siehe Duduk) und aus diesen Erfahrungen resultiert ein Titel mit tüchtig Happysound, der gar nicht so fremd anmutet.

Vielen Dank an das Tonkünstlerinnen Duo, dass sie ihre Reiseerlebnisse feinfühlig in musikalische „Märchen“ verpacken, mit denen auch das Publikum auf lehrreiche Reisen im Kopf gehen kann.

’s Baumgarten Kultur Wohnzimmer

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